Browsergames

MMO-Games.ch erklärt die wichtigsten Begriffe aus der Welt der Online-Spiele. Die Browsergames werden hier definiert, vorgestellt und von anderen Spielen abgegrenzt.

1. Definition der Browsergames

Ein Browsergame ist ein Online Game. Es gibt Singelplayer, Multiplayer und Massively Multiplayer Browsergames. Singelplayer und Multiplayer Browsergames gehören zur Familie der Online Minigames. Die Massively Multiplayer Browsergames gehören zur Familie der MMO-Games. Die Spiele werden über eine Internetverbindung gespielt. Die Verbindung erfolgt über einen Webbrowser. Sie lassen sich in unterschiedliche Genres und Motive unterteilen.

2. Überblick über die Browsergames

Familie:
Bezeichnung nach Verbindungssoftware
BrowsergameClientgame
Medium:
Verbindungssoftware
WebbrowserClient Software
Familie:
Bezeichnung nach Spielerzahl
MinigameMMO-Game
Modus:
Spielerzahl
SingelplayerMultiplayerMassively Multiplayer
Tabelle 1: Unterteilung der Browsergames

Die Online Games, welche einen Webbrowser als Verbindungssoftware verwenden, werden als Browsergames bezeichnet. Entsprechend der Anzahl von Spielern, welche miteinander interagiert werden die Browsergames bei Singelplayer Browsergames und Multiplayer Browsergames als Mini-Browsergames bezeichnet, auch wenn mit Mini gerne der Spielumfang assoziiert wird, während Massively Multiplayer Browsergames als MMO-Browsergames bezeichnet werden.

Zum Spielen der Browsergames werden unterschiedliche elektronische Geräte verwendet. Es ist in jedem Fall eine Internetverbindung erforderlich, welche mit einem Webbrowser hergestellt wird. Browsergames befinden sich komplett auf einem oder mehreren Servern des Spielbetreibers. Ein Download einer zusätzlichen Verbindungssoftware ist bei Browser Games nicht notwendig.

Die Spielwelten der Browsergames sind bei den MMO-Browsergames persistent. Die Welten der persistenten Browserspiele sind auch dann existent und zugänglich, wenn der einzelne Spieler nicht online ist, und die Spielwelten entwickeln sich weiter. Die Persistenz von Spielen ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Bei den Mini-Browsergames ist der Persistenz-Grad in der Regel deutlich geringer oder gar nicht ersichtlich.

Persistente Spielwelt: siehe: Persistente Spielwelten

3. Weitere Bezeichnungen der Browsergames

Der Begriff Browsergame ist aus der englischen Bezeichnung browser game, also Browser Spiel abgeleitet und er dominiert die deutschsprachige Browserspiel Szene. Der deutschsprachige Begriff Browserspiel ist ebenfalls weit verbreitet. Eine andere sinnvolle und logisch nachvollziehbare Bezeichnung ist Serverseitiges Online Spiel. Hier betont der Name, dass die Browsergames zu den Online Games zählen, und dass sie sich vollumfänglich auf den Servern des Spielanbieters befinden.

4. Abgrenzung der Browsergames

Browsergames werden gerne in Browsergames mit Download und Browsergames ohne Download eingeteilt, was im einen Fall keinen Sinn macht und im anderen Fall nicht korrekt ist. Da man zum Spielen der Browsergames keine lokale Installation des Spiels und auch keine Client-Software benötigt, erfordert das Spielen eines Browsergames generell keinen Download.

Abgrenzung Online Games: (vgl. Jöckel at al. 2010) Spielen im Netz S.2 [15.03.2014].

5. Taxonomie der Browsergames

Reich:Game
Plattform:Computergame
Netzanbindung:Online Game
Medium:Browsergame
Modus:MinigameMMO-Game
Genre:ActionAdventureDenkspielManager
Jump and RunKreativitätGesellschaftsspiel
RollenspielShooterSimulationStrategie
Motiv:SchauplatzEpocheStil
Titel:Name des Spiels
Tabelle 2: Taxonomie der Browsergames im Reich der Spiele

Auf einer übergeordneten Ebene werden die Local Games von den Online Games unterschieden. Die Online Games wiederum lassen sich unter der notwendigen Berücksichtigung der Verbindungssoftware, in die Familie der Browsergames auf der einen Seite und die Familie der Clientgames auf der anderen Seite unterteilen. Betrachten wir jedoch die Spielerzahl, so lassen sich die Browsergames in die Familie der Online Minigames und in die Familie der MMO-Games einteilen.

Die Klassifikation der Browserspiele in die unterschiedlichen Genres und Motive ermöglicht es uns, die Browsergames nachhaltig zuzuordnen. Die rasche Weiterentwicklung der Onlinegames macht eine nachhaltigen Definition und Taxonomie der Spiele unabdingbar.

Die Abgrenzung der Browsergames von den Clientgames erfolgt in erster Linie durch die Zuteilung des entsprechenden Spielmediums. Dies ist bei den Browsergames der Webbrowser.

Die Unterscheidung der Browsergames in sich, erfolgt hingegen durch die Zuordnung des entsprechenden Spielmodus. Die Massively Multiplayer Browsergames gehören zur Familie der MMO-Games. Die Multiplayer Browsergames und die Singelplayer Browsergames gehören zur Familie der Online Minigames

Sind das Spielmedium und der Spielmodus deklariert, so werden in einem nächsten Schritt das dominante Genre und das entsprechende Motiv dem jeweiligen Spiel zugeordnet.

Die Altersfreigabe, die Grafiktiefe und Angaben über den Spielaufwand können für den Spieler als ergänzende Informationen hilfreich sein, wenn er sich in der verwirrenden Vielfalt der Spiele orientieren will.

Eine sinnvolle Deklaration eines Browser-Spiels umfasst den Titel, Entwickler, Publisher, das Release Datum, die Plattform, das Medium, den Spielmodus, so wie das Genre und das Motiv, die Sprache, Steuerung, Altersfreigabe und hilfreiche Angaben zu den Kosten. Die Deklaration wird in der Regel durch die Spielbeschreibung und Bildmaterial ergänzt.

Weiterführende Informationen zur Klassifikation der Browsergames können im Kapitel 5 zur Taxonomie der MMO-Games nachgelesen werden.

6. Browsergames in der Gesellschaft

Die Anzahl an Interaktionen unter den Spielern ist im Bereich der MMO-Browsergames sowohl online als auch offline besonders gross. Ein online Kontakt kann im Spiel im Kontext der Gilden oder Clans erfolgen. Ein Beispiel für das Zusammentreffen von Spielern im realen Leben könnte ein Gilden-Treffen sein oder ein Zusammentreffen der Spieler bei einer Browsergames Conventions. Ein spannendes Phänomen ist sicherlich auch die sehr hohe Dichte an Browsergames Portalen im Internet, wofür es mehrere schlüssige Erklärungen gibt.

Weiterführende Informationen zu den sozialen Interaktionen der Spieler untereinander, aber auch wichtige Kenndaten zu den Spielern werden im Kapitel 6 zum Thema MMO-Games in der Gesellschaft aufgezeigt.

7. Geschichte der Browsergames

1973 wurden auf Vorgänger-Netzwerken des Internets, erste Multiplayer Shooter gespielt. Empire und Maze War sind zwei der Vorläufer heutiger Online Games.

1994 erschien mit SOL das erste Browsergame, welches der Definition entspricht, genauer gesagt ein MMO-Browsergames aus dem Genre Simulation, dessen persistente Spielwelt im Weltraum angesiedelt ist. Da das Spiel auch heute noch online ist, darf man es bis haute als das älteste Browsergame der Welt bezeichnen.

Geschichte: (vgl. Computerspielemuseum 2009) History of Games [15.03.2014].

8. Aktuelle Entwicklung der Browsergames

Die aktuelle Entwicklung der Browserspiele-Szene wird vor allem durch die grossen Entwicklerstudios und Publisher geprägt, welche den Merkt analysieren, aktuellen Trends folgen und bei der Entwicklung der Spiele neue Softwareentwicklungen und die raschen Fortschritte bei der Hardware berücksichtigen.

Die Entwicklung von Browsergames in keinen Studios oder durch Privatpersonen erfreut sich gleichwohl einer ungetrübten Beliebtheit. Baukastensysteme, Browsergame Engines und Open Source Browsergames entstehen in grossen Mengen in der Indie Szene und aus Freude am Hobby.

Weiterführende Informationen zur aktuellen Entwicklung der Browserspiele, mit Marktzahlen und spannenden Hinweisen, können im Kapitel 8 zum Thema Aktuelle Entwicklung der MMO-Games gelesen werden.

9. Finanzierung der Browsergames

Die Entwicklung umfangreicher Browserspiele in den Entwicklerstudios wird durch Eigenkapital, unterschiedliche Investoren, Publisher und Fördergelder finanziert.

Finanzierung Spielentwicklung (vgl. Games Conference 2011) Games-Finanzierung [15.03.2014].

Die Finanzierung des Spielbetriebs von MMO Browsergames basiert meist auf einer Freemium Finanzierung. Das Spiel ist hierbei in seinen Grundfunktionen kostenlos spielbar. Zusätzliche virtuelle Gegenstände, Ressourcen und Funktionen werden durch die Bezahlung eines Premium-Accounts verfügbar.

Gerade bei den Mini-Browsergames wird mit Online Werbung gearbeitet. Abo-Gebühren und käufliche lokale Spiele mit mehr Spielumfang kommen bei den Browsergames weniger vor.

Online Werbung: (vgl. Dickgreber et al. 2011) German Gaming Market 2011 S.8 [15.03.2014].

10. Technik der Browsergames

Bei den MMO Browsergames wird oft LAMP, was soviel heisst wie Linux, Apache, MySQL und PHP, oder ein ähnliches Packet verwendet. Bei den Mini Browsergames sind JavaScript, Flash und aktuell auch vermehrt HTML5 anzutreffen. Die letztgenannten Spiele begegnen uns gerne unter den Bezeichnungen Java Games Flash Games und HTML5 Spiele.

Weiterführende Informationen zur verwendeten Hardware und Software sind im Kapitel 10 zum Thema Technik der MMO-Games erwähnt.

11. Zukunft der Browsergames

Die laufend verbesserte Software und schneller werdende Hardware erweitern die Möglichkeiten in der Welt der Browsergames stetig. HTML5 und Online Mobilegames prägen die nahe Zukunft. Die weitere Verschmelzung von Internet, PC, TV, Mobilgeräten und Spielkonsolen ist auf dem Vormarsch und die Grenzen der diesbezüglichen Möglichkeiten sind noch lange nicht erreicht.

Weiterführende Informationen zur Zukunft der Browsergames sind im Kapitel 11 zum Thema Zukunft der MMO-Games nachzulesen.

12. Cheating in Browsergames

Browsergames sind besonders beliebte Ziele für Cheater. Die Komplexität der Spiele bietet verschiedenste Angriffsflächen. Wenn sich dann auch noch kleine Bugs in der Programmierung einschleichen, dann ist die Verlockung für einige Spieler doch sehr gross, diese Fehler zum eigenen Vorteil auszunutzen. Juristische Konsequenzen sind heute noch die Ausnahme, doch für die Spielbetreiber keinesfalls ein Tabu

Weiterführende Informationen bis zur Beschreibung einzelner Methoden, welche verwendet werden können, sind im Kapitel 12 zum Thema Cheating in MMO-Games weiter beschrieben.

13. Kritik an Browsergames

Die Kritik an Browsergames widmet sich im Wesentlichen den Fragen, wie Kinder und Jugendliche vor Gewaltinhalten und Suchtverhalten geschützt werden können. Die Einstellungen und Studien sind bewegen sich auf einer äusserst grossen Bandbreite.

Weiterführende Informationen zu den benannten Themen sind im Kapitel 13 zum Thema Kritik an MMO-Games zu finden. Die Themen werden sachlich erläutert und andiskutiert. Im stark polarisierenden Themenschwerpunkt Gewalt, wird Bezug auf repräsentative Studien genommen.

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Autor: +, Publisher: MMO-Games.ch +